30. November: Kurts Früchtebrot. Eine kleine Reise in die "gute alte Zeit"

Was uns hinter diesem Türchen erwartet:

Ein köstliches Rezept zum Nachbacken aus Urgroßmutters Zeiten. Sowie zwei wirklich zauberhaft schöne Kindheitserinnerungen...


Ein Nachmittag im Advent

 von Gisela Stein

Draußen ist es ausgesprochen unfreundlich, denn Wind und Regen haben sich verabredet, heute wieder einmal gemeinsam „on tour“ zu sein. 

Ich sitze in meinem Wohnzimmer und genieße die Ruhe und Wärme, die mich umgeben. 

Bei einer Tasse Tee und einer Scheibe vom köstlichen Früchtebrot gehen meine Gedanken spazieren und mir fällt ein, dass ich das Rezept für dieses leckere Brot vor vielen Jahren von Kurt Hasselbach bekommen habe. 

Kurt ist vor einiger Zeit im Alter von 90 Jahren verstorben und ich finde es schön, dass ich in jedem Advent beim Backen und Genießen dieses Früchtebrotes immer wieder an ihn erinnert werde.

Ich schreibe euch das Rezept einmal auf. 

Vielleicht habt ihr Lust, es als Erinnerung an diese besondere Adventszeit mit Covid 19 nachzubacken.

Kurt Hasselbach ist in einer Dorfbäckerei auf der Lützel bei Hilchenbach aufgewachsen und hat nach seinem Schulabschluss das Bäckerhandwerk erlernt. Nach bestandener Meisterprüfung bildete er sich weiter und wurde schließlich Religionslehrer an der Berufschule für Technik in Siegen, wo er viele Jahre lang tätig war.

Mit seiner zweiten Ehefrau Margrit Hasselbach (Kurts erste Ehefrau verstarb sehr früh) hat er etliche Jahre das beliebte Seniorencafé in der Trinitatiskirche Niederdielfen geleitet.

Mehr über Kurts Kindheit auf der Lützel erfahrt Ihr gleich unten, denn er konnte nicht nur wunderbar backen, sondern ebenso gut "von früher" erzählen und darüber schreiben. 

Aber hier ist erst einmal das Rezept:

Kurts Früchtebrot

125 g Honig 

4  Eier und

2 EL Rum werden miteinander schaumig geschlagen.

175 g Weizenvollkornmehl

1 gehäufter Teelöffel Backpulver und
2 Teelöffel Zimt sollen nun vermischt und dann in die Honig-Ei-Masse eingerührt werden.

175 g Haselnüsse werden halbiert

125 g Datteln und 175 g getrocknete Feigen werden grob geschnitten und zusammen mit                   125 g Zitronat und 375 g Sultaninen gut gemischt.

Diese Trockenfrüchte werden nun sorgfältig unter den Teig gehoben, die gesamte Masse wird in einer mit Backpapier ausgelegten Kastenform verteilt und bei 160 Grad Umluft ca.1 Stunde gebacken. Optimal ist es, wenn das Früchtebrot 2-3 Wochen gut verpackt durchziehen kann. Aber es schmeckt natürlich auch schon zu einem früheren Zeitpunkt.. 


"Winter" und "Fassdauben"

Erinnerungen an eine Kindheit  im Siegerland

"Opa, erzählst du uns wieder eine Geschichte von früher?" Diese immer wieder geäußerte Bitte seiner Enkelkinder wird wohl der Grund für Kurt Hasselbach gewesen sein,  etliche Episoden in einem kleinen Buch mit Erinnerungen an seine Kindheit nieder zu schreiben. Der liebevolle Blick auf die Zeit vor dem 2. Weltkrieg in Lützel und seine Geschichten über Familie, Schule, Haus und Freizeit lesen sich aus heutiger Sicht amüsant und anrührend.  Dennoch können wir davon ausgehen, dass die Kindheit damals bei weitem nicht so behütet, abwechslungsreich und bequem war wie für die Kinder heute.

Mit zwei Geschichten, überschrieben mit 'Winter' und 'Fassdauben' , gehen wir mit Kurt auf die Reise in die "gute alte Zeit". 


 ZUM MITMACHEN: Habt Ihr auch solch ein schönes traditionsreiches Rezept für Weihnachtsgebäck? Schreibt es in die Kommentare oder postet ein Foto von Eurem Gebäck unter dem Hashtag #staunenundlernen bei Facebook oder Instragram (Hashtag: damit ist gemeint, dass man das Rautezeichen # vor einen Begriff setzt. Im Internet lassen sich dann alle Einträge mit dieser Zeichen-Begriffs-Kombination leicht auffinden - im Sinne eines Schlagwortes). 

Die beiden Videos lassen sich auch einzeln über den You-Tube-Kanal der Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis Siegen aufrufen und z.B. per Whatsapp einzeln weiter versenden. Vielleicht eine gute Möglichkeit, jemandem eine kleine Freude zu machen.  

Ganz besonders freuen wir uns, wenn dieser Beitrag dazu anregt, eigene Erinnerungen aufzuschreiben. Sehr gerne sind wir bereit, die dabei entstehenden Geschichten zu lesen und eine Rückmeldung dazu zu geben. Wer weiß? Vielleicht fällt uns sogar eine gute Möglichkeit zur Veröffentlichung ein? Selbstverständlich behandeln wir jede Geschichte vertraulich und geben sie nicht ohne Erlaubnis weiter. Versprochen! Tipps, wie das Schreiben über Selbsterlebtes gelingt, gibt es hier.  

Dies sind unsere E-Mailadressen:

heike.dreisbach@kirchenkreis-siegen.de

oder 

silke.vandoorn@kirchenkreis-siegen.de
 

Gisela Stein
, die Autorin dieses Beitrags ist vielen in unserer Region bekannt durch ihre langjährige Arbeit als Übungsleiterin im Sport. Jetzt im Ruhestand ist sie  ehrenamtlich vielfältig engangiert, u.a. in der Flüchtlingshilfe der Ev. Ref. Kirchengemeinde Rödgen-Wilnsdorf. Lange Zeit hat sie im Vorbereitunskreis für die Literarischen Gottesdienste in der Ev. Trinitatiskirche in Wilnsdorf-Niederdielfen mitgearbeitet. 

Gisela Stein gehört außerdem zum Gesprächskreis "Drehpunkt", der traditionsreichsten Erwachsenenbildungs-Verstaltungsreihe im Ev. Kirchenkreis Siegen. Diese Gruppe wurde Anfang der achtziger Jahre gegründet und existiert bis heute. Der Drehpunkt ist eine angeleitete Gesprächsgruppe für Männer und Frauen. In vertrauensvoller Atmosphäre begegnen sich hier Menschen, die einander zuhören, sich stützen und begleiten. Die Auseinandersetzung mit Fragen der persönlichen Lebensgestaltung, des Glaubens und der Gesellschaft steht im Mittelpunkt des gemeinsamen Interesses. Ein Angebot für Menschen, die auch und gerade im fortgeschrittenen Alter Neues entdecken und ihr Leben verantwortungsbewusst gestalten wollen. Geleitet wird die Gruppe von Andrea Grothe-Mettert und Ellen Reschke. Aktuell pausiert der Drehpunkt, pandemiebedingt. Wir hoffen, dass es bald weiter geht. Die Platzzahl im Drehpunkt ist begrenzt. Zurzeit ist ein freier Platz zu vergeben für die Zeit nach Corona. Bei Interesse bitte nachfragen bei:

 

Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis Siegen

Heike Dreisbach

Burgstraße 21

57072 Siegen

heike.dreisbach@kirchenkreis-siegen.de

Telefon: 0271 - 5004 275

 

Bis morgen beim nächsten "Türchen"!

 

Kommentare

  1. Das Türchen zum heutigen Montag war ein sehr gelungener Einstieg in den Tag. Kindheitserinnerungen wurden auch in mir wach, natürlich auch in Verbindung mit Rezepten, die bei uns in Siebenbürgen an Weihnachten nicht fehlen durften.
    Danke an alle Mitarbeiterinnen des Kalenders für diese wunderbare Idee, einen Onlinekalender zu erstellen. E. W.

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  2. Vielen Dank für Eure kreativen Ideen. Ich habe mich sehr über das Türchen gefreut, besonders, weil ich die Geschichten früher vom Verfasser schon persönlich erzählt bekommen habe. Ich freue mich schon auf die nächsten Tage.

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