3. Dezember: Fröbelsterne aus Wittgenstein

Heute erwartet euch: Der Fröbelstern und sein großer Fan im Kirchenkreis Wittgenstein.

Außerdem gibt es die Anleitung zum Selberbasteln, Informationen zum Erfinder und seiner Pädagogik.


Der Fröbel-Stern ist eine Weihnachtsbastelarbeit mit langer Tradition. Sein Name verweist auf seinen Erfinder, den deutschen Reformpädagogen Friedrich Wilhelm August Fröbel (1782 - 1852)

Bekannt wurde er vor allem als Pionier der frühkindlichen Pädagogik und Begründer des Kindergartens. Das Wort selbst ist seine Erfindung und ist in ca. 50 Sprachen unübersetzt in die Alltagssprache aufgenommen worden. 

Fröbel hat schon sehr früh erkannt, dass „das Spiel die höchste Form der Kindesentwicklung ist“. 

Mit Herzblut hat er seine Ideen entwickelt, besonders nachdem er den Schweizer Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi (1746 - 1827) kennen gelernt hat. 

Nach dem Tode seines Bruders will er seine Neffen und Nichten verantwortlich erziehen. Er ist Denker, Macher, Theoretiker und Praktiker. 

Sein Kindergarten wurde verboten. Erst 10 Jahre nach seinem Tode wurde dieses Verbot wieder aufgehoben. Er ist faszinierend. 

 

Eine Besonderheit der Fröbelschen Pädagogik sind die sogenannten "Spielgaben"

So nannte er sein selbst entwickeltes Spielmaterial oder, präziser formuliert, sein ausgeklügeltes Spielzeug-Konzept. 

Es beginnt mit dem ersten weichen Ball für ein Baby und setzt sich fort mit speziellen Legetäfelchen, mit denen ein Kind Muster legen kann, bis hin zu Baukästen in kleinen Holzkästchen. 

Spielerisch, so Fröbels Überlegung, soll ein Kind die Gesetzmäßigkeiten der Natur und somit auch der Mathematik entdecken. 

Eine Spielgabe für ältere Kindergartenkinder nach Fröbel sind kleine Papierflechtarbeiten. 

Und damit sind wir auch schon beim sogenannten Fröbelstern angekommen, einem dreidimensionalen Papierstern, der aus vier Papierstreifen mit einem Breiten-Längen-Verhältnis von etwa 1:30 geflochten wird.

Auf Englisch wird er auch "German Star" genannt. Vermutlich hat Fröbel den Stern nicht selbst erfunden, sondern in sein Konzept integriert. 

Entstanden ist der Fröbel-Stern ursprünglich sehr wahrscheinlich in Skandinavien. 

Dort wurde er offenbar schon vor dem Beginn des 19. Jahrhunderts, also vor Fröbels Zeit, gebastelt und zu unterschiedlichen Gelegenheiten, wie z.B. Hochzeiten oder Geburtstagen verschenkt.

Pfarrerin Christine Liedtke ist Gemeindepfarrerin im Ev. Kirchenkreis Wittgenstein. Sie liebt Fröbelsterne und bastelt sie seit vielen Jahren. 

Silke van Doorn hat sie besucht und sich von ihr in die Geheimnisse des Fröbel-Stern-Faltens einweihen lassen. 

Aber seht und hört selbst:

 

 FRÖBEL-STERNE AUS WITTGENSTEIN

Christine Liedtke und Silke van Doorn im Gespräch



Für alle, die sich nun selbst im Fröbel-Sterne-Falten versuchen wollen, gibt es hier noch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung (auf die grün dargestellten Buchstaben klicken). 


TIPPS ZUM TIEFERGRABEN:

gibt es auf der liebevoll gestalteten Internetseite über die Pädagogik Fröbels unter der Adresse:  www.friedrich-froebel.online.de

 

IDEE ZUM MITMACHEN:

Postet ein Foto Eurer selbstgefalteten Fröbelstern auf Facebook unter dem Hashtag #staunenundlernen und schreibt in die Kommentare, wie Euch die Sterne gefallen und wie es Euch beim Nach-Basteln ergangen ist.
 

Mit einem Zitat von Friedrich Wilhelm August Fröbel verabschieden wir uns für heute:


"Ich will Menschen bilden, die mit ihren Füßen in Gottes Erde,
in die Natur eingewurzelt stehen,
deren Haupt bis in den Himmel ragt,
und in demselben schauend liest,
deren Herz beides,
Erde und Himmel,
das gestaltenreiche Leben der Erde und Natur
und die Klarheit und den Frieden des Himmels,
Gottes Erde und Gottes Himmel eint".

August Wilhelm Heinrich Fröbel (1806)


Auf Wiedersehen beim nächsten Türchen!

Kommentare

  1. Liebe Christine und liebe Silke,
    Wie gut, dass es schon immer Menschen gegeben hat, die sich für frühkindliche Bildung von Kindern eingesetzt haben. Sie ist ein so wichtiger und grundlegender Baustein in der menschlichen Entwicklung. In unseren Kindergärten findet diese Bildung in vielfältiger und ganzheitlicher Weise statt.
    Ja ich habe auch schön Fröbelsterne gebastelt. Es hat eine sehr beruhigende Wirkung auf mich und sieht zudem wunderschön aus. Ein sehr schönes Advents- und Weihnachtsgeschenk. Ich wünsche Euch allen eine besinnliche Zeit!
    Liebe Grüße Angelika Krämer, Ev. Familienzentrum Bad Laasphe, Kita Bäderborn

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